6 Millionen gestohlene Kreditkarten im Internet

Hacker mit Kreditkarte

Sicherheitsforscher haben im Auftrag von NordVPN im Darknet auf acht großen Marktplätzen einen riesigen Datensatz mit Kreditkarteninformationen entdeckt. Der Datensatz enthält vertrauliche Details wie Adressen, Telefonnummern und E-Mail-Adressen, die für Cyberkriminelle von großem Wert sein können. Diese Daten könnten potenziell dazu verwendet werden, Kreditkarten zu belasten oder Phishing-Angriffe durchzuführen.

Der durchschnittliche Preis für diese gehackten Informationen variiert je nach Herkunftsland. Daten von deutschen Kreditkarten wechseln im Darknet für durchschnittlich 4,34 € den Besitzer. Am attraktivsten scheinen jedoch Daten von dänischen Karten mit einem Durchschnittspreis von 10,73 € zu sein.

Interessanterweise stammen mehr als die Hälfte der insgesamt sechs Millionen analysierten Datensätze aus den USA, obwohl sie einen geringeren Preis erzielen als ihre dänischen Pendants. Die Untersuchung ergab, dass etwa 62,8% der in der Datenbank gefundenen Karten gehackt wurden, während der Rest wahrscheinlich das Ergebnis von Datenlecks ist.

In einer Liste von 98 untersuchten Ländern liegt Deutschland beim Kreditkartendiebstahl nur auf Platz 35. Die höchsten Raten an Kreditkartendiebstählen wurden in Malta, Australien, Neuseeland, Slowenien und den USA festgestellt.

Um zu prüfen, ob man selbst von einem Datenleck betroffen ist, können Nutzerinnen und Nutzer Internetseiten wie HaveIbeenPwned.com oder den HPI Identity Leak Checker des Hasso-Plattner-Instituts besuchen. Diese Plattformen informieren über bekannte Datenlecks und prüfen, ob E-Mail-Adressen kompromittiert wurden.

Tipps zum Schutz der eigenen Daten vor Datenlecks und Datenpannen

Es ist wichtig, bewusst und vorsichtig mit den eigenen Daten umzugehen, um Datenlecks und Datenpannen zu vermeiden. Hier sind einige Tipps, wie Sie Ihre persönlichen Daten schützen können:

  • Datensparsamkeit: Geben Sie persönliche Daten nur dann weiter, wenn es unbedingt notwendig ist. Je weniger Daten Sie online preisgeben, desto weniger können gestohlen werden.
  • Passwörter: Verwenden Sie starke, eindeutige Passwörter für alle Ihre Online-Konten. Sie können auch einen Passwortmanager verwenden, der Ihre Passwörter sicher speichert und generiert.
  • Zwei-Faktor-Authentifizierung: Aktivieren Sie die Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA), wenn diese verfügbar ist. Dieser zusätzliche Sicherheitsschritt kann verhindern, dass Unbefugte Zugang zu Ihren Konten erhalten, selbst wenn sie Ihr Passwort kennen.
  • Software-Updates: Halten Sie Ihr Betriebssystem und Ihre Software auf dem neuesten Stand. Updates schließen häufig Sicherheitslücken, die sonst von Hackern ausgenutzt werden könnten.
  • Phishing-Attacken: Seien Sie vorsichtig bei E-Mails oder Nachrichten, in denen Sie aufgefordert werden, persönliche Daten preiszugeben. Prüfen Sie die Quelle genau und klicken Sie nicht auf verdächtige Links.
  • Öffentliches WLAN: Vermeiden Sie die Nutzung von öffentlichem WLAN für sensible Aktivitäten, da diese Netzwerke oft unsicher sind. Wenn Sie ein öffentliches WLAN nutzen müssen, verwenden Sie ein Virtual Private Network (VPN), um Ihre Daten zu schützen.
  • Verschlüsselung: Verschlüsseln Sie Ihre Daten, insbesondere wenn Sie sie in der Cloud speichern. Verschlüsselung macht Ihre Daten für Unbefugte unlesbar, selbst wenn diese Zugriff darauf haben.
Felix Bauer
Felix Bauer
Felix Bauer ist IT-Security Consultant und IT Fachjournalist (Themen: Tech, IT-Sicherheit und Datenschutz). Felix Bauer ist seit 20 Jahren in der IT-Sicherheitsbranche tätig. Sein Hauptschwerpunkt liegt auf dem Thema „Virenschutz für Endanwender“. Felix Bauer ist OpenSource-Evangelist und besitzt den Master of Science in Security and Forensic Computing. Felix Bauer hat bereits an zahlreichen IT-Sicherheitskonferenzen und sonstigen IT-Sicherheitstagungen teilgenommen und diverse professionelle Qualifikationen im Bereich IT-Sicherheit erworben. Er ist Mitbegründer des Projekts bleib-Virenfrei.

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