Tidal-Abo günstiger: ab ~2€ (VPN-Trick über Nigeria)

Tidal günstiger per VPN

Streaming-Dienste wie Tidal passen ihre Preise je nach Land an. Dadurch ergeben sich teils enorme Preisunterschiede. Wer seinen Wohnsitz virtuell in ein Land mit günstigen Tarifen „verlegt”, kann viel Geld sparen. In diesem Artikel zeige ich, wie man mithilfe eines VPN ein Tidal-Abo über Nigeria abschließen und so deutlich sparen kann. Ich gebe eine Schritt-für-Schritt-Anleitung ↓ für die Anmeldung, Hinweise zur Nutzung und informiere über die rechtliche Lage.

Tidal-Abopreise: Nigeria vs. Deutschland

Tidal bietet seine Abos in Nigeria zu einem Bruchteil des deutschen Preises an. Ein individuelles Tidal-HiFi-Abo kostet in Deutschland etwa 10,99 € pro Monat. In Nigeria hingegen zahlt man umgerechnet nur rund 2–3 € pro Monat.

Tidal-Tarife in Nigeria

Tarif Preis Beschreibung Features
Individual Abo ohne Werbung 2,24 € / Monat Abo-Modell für Einzelnutzer 110+ Mio. Tracks in FLAC/Dolby Atmos • Werbefrei, Offline • Personalisierte Mixes
Family 3.37 € / Monat Familientarif für bis zu 6 Mitglieder 110+ Mio. Tracks in FLAC/Dolby Atmos • Kindergerechte Inhalte • Eigene Konten
DJ Extension Add-on 1,85 € / Monat Erweiterung für DJ-Software Zugriff über DJ-Hardware • Integration in professionelle Setups

Dieser drastische Preisunterschied resultiert aus regionalen Preisstrategien. In Ländern mit niedrigeren Durchschnittseinkommen setzt Tidal die Preise (ähnlich wie andere Streaming-Anbieter) deutlich niedriger an. Nigerias Währung (Naira) hat sich in den letzten Jahren stark abgewertet, sodass die effektiven Kosten in harter Währung noch weiter gesunken sind.

Zur Einordnung: Nigeria gehört damit zu den günstigsten Tidal-Ländern weltweit. Nur Argentinien ist mit umgerechnet 0,43 $ pro Monat Mitte 2025 noch günstiger. Allerdings sind dort nur lokale Zahlungsmittel zugelassen.

Deutschland zählt übrigens zu den teuersten Regionen für Tidal.

Schritt-für-Schritt Anleitung: Ein Tidal-Abo über Nigeria abschließen

Um die nigerianischen Tidal-Preise zu erhalten, muss Tidal glauben, dass Sie sich in Nigeria befinden. Dies gelingt durch die Verwendung eines VPN-Dienstes wie NordVPN. Untenstehend finden Sie eine Anleitung inklusive Tipps zu Zahlungsmitteln und möglichen Stolpersteinen.

  1. VPN einrichten: Installiere einen VPN-Service auf deinem Gerät. Ich empfehle NordVPN – die meisten anderen VPN-Anbieter haben keinen Server in Nigeria. Starte den VPN und verbinde dich mit einem Server in Nigeria. Dadurch erhältst du eine nigerianische IP-Adresse und Tidal nimmt dich als Nutzer aus Nigeria wahr.
  2. Rufe die Tidal-Website auf: Rufe im Browser (oder in der Tidal-App) die Seite tidal.com auf. Vergewissere dich, dass die Seite nun die lokalen Preise für Nigeria anzeigt (oft werden diese sogar in USD angezeigt, z. B. „2,65 $/Monat” für das Einzelabo). Falls weiterhin Euro-Preise angezeigt werden, überprüfe, ob der VPN korrekt verbunden ist, und lade die Seite neu.
  3. Neues Konto erstellen: Klicke auf „Start Free Trial” (Kostenlose Testphase starten). Gib eine E-Mail-Adresse ein und lege ein Passwort fest, um ein neues Tidal-Konto zu registrieren. (Wichtig: Verwende eine neue E-Mail-Adresse, die noch nicht bei Tidal registriert ist. Bestehende Accounts lassen sich für diesen Trick meist nicht nutzen, da sich die Region eines bestehenden Kontos nur schwer ändern lässt.)
  4. Abo-Tarif auswählen: Wähle den gewünschten Tidal-Tarif aus (in der Regel Tidal HiFi für Standard-HiFi-Qualität oder Tidal HiFi Plus für Master-Qualität mit Zusatzfunktionen). Die nigerianischen Preise sollten deutlich niedriger angezeigt werden als die deutschen.

    Beispielsweise solte das Individual-Abo mit „2,56 $/Monat” aufgeführt werden. Tipp: Tidal bietet in Nigeria oft eine verlängerte Testphase an, beispielsweise 60 Tage für nur 0,50 $ (ca. 0,45 €). Du kannst den Dienst also zunächst nahezu kostenlos testen, bevor das reguläre, günstige Abo beginnt.

    Tidal-Abopreise in Nigeria
  5. Gib deine Zahlungsdaten ein: Nun wirst du aufgefordert, eine Zahlungsmethode hinzuzufügen. Gib deine Kreditkartendaten ein – idealerweise eine Mastercard. Laut Nutzerberichten werden Visa-Karten häufiger abgelehnt, während Mastercard zuverlässig funktioniert. Viele verwenden beispielsweise virtuelle Prepaid-Mastercards von Revolut oder Wise, die problemlos akzeptiert werden.

    VPN bei Zahlung ggf. deaktivieren: Ein wichtiger Trick: Deaktiviere das VPN, sobald du auf der Zahlungsseite bist, aber bevor du die Zahlung abschickst. Hintergrund: Der Zahlungsanbieter kann misstrauisch reagieren, wenn die IP-Adresse nicht zum Land der Kreditkarte passt. Indem du den VPN ausschaltest, erfolgt die Zahlung über deine echte IP-Adresse (z. B. in Deutschland), wodurch die Kartenprüfung in vielen Fällen passiert wird. Keine Sorge – die Preise bleiben dabei auf nigerianischem Niveau, da du das Abo bereits zu diesen Konditionen im Warenkorb hast.
  6. Kauf abschließen und Konto bestätigen: Bestätige die Zahlung. Tidal sollte nun die Transaktion durchführen und das Abo zum günstigen Nigeria-Tarif aktivieren. Du erhältst anschließend eine Bestätigungs-E-Mail. Klicke auf den Verifizierungslink, um deine E-Mail-Adresse zu bestätigen.
  7. VPN trennen und Tidal nutzen: Nachdem die Anmeldung erfolgreich abgeschlossen ist, kannst du das VPN vollständig ausschalten. Melde dich in der Tidal-App mit dem neuen Konto an und prüfe, ob das Abo aktiv ist. In der Regel kannst du Tidal nun ganz normal in Deutschland nutzen, ohne VPN. Die Musikstreams laufen über die lokalen Server und es entstehen keine Einschränkungen in der Nutzung.

    Wenn alles geklappt hat, zahlst du ab sofort nur noch den deutlich reduzierten Betrag für Tidal. Die Abrechnung erfolgt monatlich über die hinterlegte Karte zu den nigerianischen Konditionen. Tidal bietet weltweit die gleichen Inhalte an, sodass du auf die volle Musikbibliothek zugreifen kannst.

Sollte die Zahlung zunächst abgelehnt werden, versuche es ggf. mit einer anderen Karte (unbedingt Mastercard) oder einem alternativen Zahlungsanbieter. Stelle außerdem sicher, dass genügend Guthaben vorhanden ist und dass deine Bank Auslandszahlungen zulässt. Manchmal hilft es auch, den Vorgang in einem Inkognito-Browserfenster zu wiederholen oder einen anderen Browser zu nutzen. Erfahrungsgemäß klappt es mit Revolut-/Wise-Debitkarten sehr zuverlässig.

Nutzung des Accounts nach der Anmeldung

Viele fragen sich, ob man den erstellten Tidal-Account dauerhaft in Deutschland nutzen kann. Die gute Nachricht: Ja, das funktioniert in der Praxis problemlos. Sobald das Abo über VPN in Nigeria abgeschlossen wurde, ist dein Konto bei Tidal aktiv. Du kannst dich anschließend von Deutschland (oder jedem anderen Land) aus ganz normal einloggen und streamen, ohne den VPN einschalten zu müssen. Tidal überprüft in der Regel nicht den Standort bei der Musikwiedergabe, solange der Dienst in dem Land verfügbar ist – und Deutschland gehört zu den über 60 unterstützten Ländern.

Ein paar Dinge gilt es jedoch zu beachten:

  • Region im Konto: Dein Account ist nun offiziell als „nigerianisch” registriert. Das hat jedoch keinen negativen Einfluss auf die verfügbaren Songs und Alben, da Tidal weltweit weitgehend das gleiche Musikangebot bereitstellt. In Einzelfällen kann es regionsexklusive Inhalte geben, diese sind jedoch selten. Du erhältst eventuell sogar kuratierte Playlists für Nigeria vorgeschlagen, was interessant sein kann, aber nicht stört.
  • Sprache und App-Einstellungen: Die Tidal-App/Website kannst du weiterhin auf Deutsch nutzen. Die Sprache richtet sich nach deinen Einstellungen und nicht nach dem Land des Abos. Lediglich Werbe-E-Mails oder Hinweise von Tidal könnten sich auf den nigerianischen Markt beziehen, was bisher aber selten der Fall war.
  • Familien-Abo-Einladungen: Falls du das günstige Familien-Abo gewählt hast, müssen eingeladene Familienmitglieder bei der Annahme der Einladung ebenfalls kurz den VPN auf Nigeria stellen. Tidal prüft beim Beitritt zu einem Family-Plan, ob sich der Einladungsempfänger im selben Land befindet. Ist der Beitritt jedoch einmal erfolgt, können die Familienmitglieder ihren Account anschließend ohne VPN weiter nutzen. Das heißt: Nur für das Hinzufügen neuer Mitglieder zum Familienabo ist der VPN-Umweg nötig, danach nicht mehr.
  • Verlängerung und Zahlungsprobleme: Das Abo verlängert sich automatisch zum günstigen Preis, solange die hinterlegte Zahlungskarte gültig ist. Achte darauf, dass deine Karte nicht abläuft und über ausreichendes Guthaben verfügt. Sollte eine Abbuchung fehlschlagen oder Tidal die Zahlung aus irgendeinem Grund verweigern, kann es nötig sein, den Vorgang mit VPN zu wiederholen (z. B. das Abo erneut abzuschließen, falls es gekündigt wurde). Hebe daher am besten die oben genannten Anmeldedaten und Vorgehensweisen auf.

Rechtliche Hinweise und Risiken

Die Nutzung eines VPNs, um im Ausland günstige Tidal-Abos zu buchen, bewegt sich in einer rechtlichen Grauzone. Strafbar macht man sich damit nicht, da VPNs legal sind und es auch legal ist, einen Dienst aus einem anderen Land zu abonnieren. Allerdings verstößt man damit in der Regel gegen die AGB von Tidal. Streaming-Anbieter untersagen in ihren AGB meist ausdrücklich das Umgehen regionaler Beschränkungen oder falsche Angaben zum Standort. Wer also ein anderes Land vortäuscht, handelt auf eigenes Risiko.

Mögliche Konsequenzen sind eine Kontosperrung oder Kündigung, wenn der Wohnsitz nachweislich falsch ist. Zwar sind solche Maßnahmen selten, aber es gibt Hinweise – etwa aus Reddit-Foren –, dass Tidal Konten mit auffälligen Zahlungsdaten (z. B. aus nicht unterstützten Ländern) deaktiviert hat. Auch Zahlungsprobleme können auftreten, insbesondere wenn eine lokale Karte erforderlich ist. Während Nigeria hier relativ kulant ist, können sich die Anforderungen jederzeit ändern.

Ein weiteres potenzielles Risiko betrifft das Geoblocking. Derzeit sind alle Inhalte eines nigerianischen Abonnements auch in Deutschland nutzbar, doch theoretisch könnten bestimmte Songs aufgrund von Lizenzrechten regional eingeschränkt sein. Zwar gibt es bislang keine Hinweise auf solche Sperren, aber man sollte sich dieser Möglichkeit bewusst sein.

Behalte die rechtlichen Hinweise im Hinterkopf: Offiziell ist das Vorgehen nicht gern gesehen, und man handelt auf eigenes Risiko. Wenn man diese Balance ausloten kann, steht dem Musikgenuss zum Sparpreis nichts mehr im Wege. Viel Spaß beim Streamen!

Letzte Aktualisierung: 31. Juli 2025
Felix Bauer
Felix Bauer
Felix Bauer ist IT-Security Consultant und IT Fachjournalist (Themen: Tech, IT-Sicherheit und Datenschutz). Felix Bauer ist seit 20 Jahren in der IT-Sicherheitsbranche tätig. Sein Hauptschwerpunkt liegt auf dem Thema „Virenschutz für Endanwender“. Felix Bauer ist OpenSource-Evangelist und besitzt den Master of Science in Security and Forensic Computing. Felix Bauer hat bereits an zahlreichen IT-Sicherheitskonferenzen und sonstigen IT-Sicherheitstagungen teilgenommen und diverse professionelle Qualifikationen im Bereich IT-Sicherheit erworben. Er ist Mitbegründer des Projekts bleib-Virenfrei.

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