Bitdefender Digital Identity Protection verspricht, unsere persönlichen Daten im Internet zu schützen und vor Identitätsdiebstahl zu bewahren. Als IT-Experte und datenschutzbewusster Blogger habe ich den Dienst ausführlich getestet, um herauszufinden, wie gut Bitdefenders Identitätsschutz in der Praxis funktioniert.
Dabei habe ich Bitdefender Digital Identity Protection mehrere Wochen lang mit großem Aufwand unter die Lupe genommen – von der Einrichtung über alle Funktionen bis hin zu konkreten Maßnahmen zum Schutz der digitalen Identität.
In diesem Testbericht erfahrt ihr, welche Funktionen der Dienst bietet, wie effektiv er arbeitet und für wen er besonders geeignet ist. Soviel vorab: Der Test fällt äußerst positiv aus – Bitdefender Digital Identity Protection erweist sich als sinnvolles Tool für Endanwender ohne Technik-Vorkenntnisse, IT-affine Nutzer und Datenschutz-Interessierte gleichermaßen.
Einrichtung und Dashboard – Erste Schritte im Identitätsschutz
Die Einrichtung von Bitdefender Digital Identity Protection ist unkompliziert. Nach dem Kauf erhält man keinen Download-Link, sondern einen Aktivierungscode per E-Mail. Da es sich um eine reine Online-Anwendung handelt, ist keine Installation auf dem PC oder Smartphone nötig – der Dienst wird über die Webplattform Bitdefender Central aktiviert und genutzt. Wer noch kein Bitdefender-Konto hat, legt zunächst eines an, was nur wenige Minuten dauert. Anschließend startet man den Identitätsschutz, indem man den Code in Bitdefender Central eingibt.
Gleich zu Beginn fordert Bitdefender einige persönliche Daten an, die für das Monitoring benötigt werden: den vollen Namen, eine E-Mail-Adresse sowie eine Telefonnummer (Mobil oder Festnetz). Diese Angaben müssen per Bestätigungscode verifiziert werden, damit Bitdefender sicherstellen kann, dass sie wirklich euch gehören.
Unmittelbar danach beginnt bereits der erste Scan: Bitdefender durchforstet das gesamte offene Internet sowie das Dark Web nach euren persönlichen Daten. Dieser initiale Suchlauf dauerte in meinem Test rund ein bis zwei Minuten – in dieser Zeit wird das Internet nach relevanten Spuren eurer Identität durchsucht. Sobald der Scan abgeschlossen ist, präsentiert die Web-Oberfläche übersichtlich die Ergebnisse, unterteilt in verschiedene Kategorien (auf diese gehe ich gleich im Detail ein).
Tipp: Ihr könnt nicht nur die eingangs angegebenen drei Daten überwachen lassen, sondern solltet zusätzliche Informationen hinzufügen, um eine umfassendere Abdeckung zu erzielen. Bitdefender erlaubt es inzwischen, bis zu zehn E-Mail-Adressen und fünf Telefonnummern gleichzeitig im Blick zu behalten. In meinem Test habe ich diese Möglichkeit genutzt, um sowohl private als auch geschäftliche E-Mail-Konten und mehrere Telefonnummern zu hinterlegen – so entgeht dem Dienst kein wichtiger Hinweis.
Familien müssen allerdings beachten, dass derzeit pro Abonnement nur eine einzelne Identität geschützt wird; eine Familien-Option gibt es (noch) nicht. Hier wäre in Zukunft eine Erweiterung wünschenswert, damit auch weitere Haushaltsmitglieder ihre Daten im gleichen Konto prüfen können.
Dashboard: Übersichtlicher Sicherheitsstatus
Das Dashboard von Bitdefender Digital Identity Protection zeigt auf einen Blick, wie es um die Sicherheit der eigenen digitalen Identität steht. Nach dem ersten Scan erhält man einen Identity Protection Score, der den aktuellen Schutzstatus numerisch wiedergibt. In meinem Testprofil wurden z. B. 9 Datenlecks gefunden, was zu einem Score von lediglich 18/100 führte – entsprechend markiert Bitdefender dies als „Hohes Risiko“ (rot). Eine Risikokarte visualisiert die Verteilung der gefundenen Risiken und hilft, die Gefahrensituation schnell zu erfassen. Direkt auf der Startseite sind außerdem alle wichtigen Bereiche verlinkt: Man sieht Ausschnitte des digitalen Fußabdrucks, anstehende Sicherheitsmaßnahmen und kann zu den Tabs für Datenpannen oder Identitätsüberprüfung springen.
Positiv fällt auf, dass Bitdefender umfangreiche Erklärungen und einen News-Feed integriert hat: Bereits im Dashboard werden nützliche Sicherheitswarnungen und Tipps angezeigt, die das Bewusstsein für Datenschutz stärken. Dieser benutzerfreundliche Aufbau vermittelt auch technisch weniger versierten Nutzern anschaulich, welche Gefahren für die eigenen Daten bestehen und welche Schritte man dagegen unternehmen kann.
Monitoring von Datenpannen (Dark Web & Breach-Alerts)
Ein Kernstück von Bitdefender Digital Identity Protection ist die fortlaufende Überwachung auf Datenlecks und kompromittierte Konten. Der Dienst scannt hierfür sowohl öffentliche Quellen als auch den berüchtigten Dark Web nach Hinweisen auf eure persönlichen Daten. Sobald die Bitdefender-Anwendung feststellt, dass eure Informationen in einem neuen Datenleck offengelegt wurden (sei es durch eine Panne oder einen Hackerangriff), erscheint eine entsprechende Warnung im Bereich „Datenpannen“.
In der Datenpannen-Übersicht listet Bitdefender alle bekannten Lecks auf, von denen eure Daten betroffen sind. Man erfährt welcher Dienst oder welche Website gehackt wurde, wann dies passiert ist und welche persönlichen Informationen dabei kompromittiert wurden. Zusätzlich ordnet Bitdefender jede Panne einer Bedrohungsstufe (etwa niedrig, mittel, hoch) zu und gibt konkrete Hinweise, „was nun zu tun ist“.
In den meisten Fällen rät das Programm z. B., umgehend das Passwort des betroffenen Accounts zu ändern und – sofern noch nicht aktiviert – die Zwei-Faktor-Authentifizierung einzuschalten. Direkt aus der Oberfläche heraus kann man solche empfohlenen Maßnahmen als erledigt markieren, woraufhin sich der persönliche Sicherheitsscore verbessert – im Idealfall zurück in den grünen (sicheren) Bereich.
Während meines Tests erhielt ich bereits kurz nach der Einrichtung eine E-Mail-Benachrichtigung von Bitdefender, dass meine Daten in vergangenen Lecks gefunden wurden – inklusive direktem Link zur Datenpannen-Übersicht. Dieser proaktive Alarm half mir, keine Zeit zu verlieren, sondern sofort in der Web-Oberfläche nachzuschauen, welche meiner Konten betroffen waren.
Insgesamt hat mich die Zuverlässigkeit der Datenpannen-Erkennung überzeugt. Bitdefender lieferte eine vollständige Historie meiner kompromittierten Accounts (darunter bekannte Vorfälle wie der LinkedIn-Leak von 2012 und ein jüngerer Datenklau bei einem Online-Shop) und stellte verständliche Schritt-für-Schritt-Anleitungen zur Verfügung, um jedes Problem zu beheben.
Als positiver Nebeneffekt motiviert einen das System dazu, gute Sicherheitspraktiken umzusetzen: Jedes durchgeführte Update (Passwort geändert, 2FA aktiviert etc.) wird vom Programm registriert und belohnt – man sieht den Score der „Identitätssicherheit“ steigen, was ein unmittelbares Erfolgserlebnis schafft. Insgesamt bietet Bitdefender hier eine umfassende Dark-Web- und Datenleck-Überwachung, wie sie sonst oft nur teurere Identitätsschutz-Dienste liefern. Gerade wer keine Lust hat, sich selbst durch Webseiten wie „Have I Been Pwned“ zu klicken, wird den Komfort schätzen, all diese Warnungen gebündelt von Bitdefender zu erhalten.
Digitaler Fußabdruck: Öffentliche Daten und Löschanfragen
Neben versteckten Lecks im Dark Web hilft Bitdefender auch dabei, den digitalen Fußabdruck im sichtbaren Web zu kontrollieren. Im Tab „Digitaler Fußabdruck“ zeigt der Dienst, auf welchen öffentlichen Webseiten persönliche Daten von euch auftauchen – etwa in Online-Adressbüchern, Account-Profilergebnissen oder sonstigen öffentlichen Registern. Bei meinem Testprofil fanden sich beispielsweise Einträge meiner geschäftlichen E-Mail-Adresse auf der Webseite eines ehemaligen Unternehmens sowie meine Telefonnummer in einem öffentlichen Vereinsregister.
Bitdefender überlässt es euch zu beurteilen, ob diese Funde ein Risiko darstellen oder nicht. Doch falls ihr der Meinung seid, dass bestimmte personenbezogene Daten ungewollt frei im Internet stehen, bietet das Tool praktische Hilfestellung: Neben jedem Eintrag findet sich ein Button „Daten verwalten“ (Manage your data).
Klickt man darauf, stellt Bitdefender die Kontaktdaten des Webseitenbetreibers bereit – meist die zuständige Datenschutz-E-Mail-Adresse – und formuliert sogar automatisch eine passende Löschanfrage. Ihr müsst diese vorgefertigte E-Mail nur noch absenden. So konnte ich in meinem Test z. B. veranlassen, dass meine Daten bei einem US-Webdienst, den ich selbst nie genutzt hatte, entfernt werden. Bitdefender hatte angezeigt, dass mein E-Mail-Adresssatz in der Kundendatenbank des Meal-Delivery-Dienstes HomeChef auftauchte (vermutlich durch einen Partnerdatenabgleich). Über die „Daten verwalten“-Funktion generierte das Tool eine fertige Löschanforderung an HomeChef, die ich direkt per Mausklick versenden konnte.
Abbildung: Bitdefender stellt auf Wunsch eine vorgenerierte E-Mail bereit (hier an den Anbieter HomeChef), um die Löschung persönlicher Daten zu erwirken. In diesem Fall erhielt ich bereits nach wenigen Stunden eine Antwort von HomeChef, dass meine Daten gemäß Anfrage gelöscht wurden. Diese nahtlose Integration der Datenauskunft und -löschung hat mich sehr beeindruckt. Was normalerweise mühsame manuelle Anfragen erfordern würde, erledigt Bitdefender hier mit einem Klick – ein großer Mehrwert für Datenschutz-Bewusste.
Schade ist lediglich, dass diese praktische Automatisierung nicht überall verfügbar ist (dazu gleich mehr bei den Datenbrokern). Dennoch zeigt der Digitale-Fußabdruck-Scanner von Bitdefender eindrucksvoll, wie viel persönliche Information unbemerkt im Umlauf sein kann, und bietet direkt Hilfsmittel, um dem entgegenzuwirken.
Überprüfung auf Identitätsdiebstahl (Impersonation Check)
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Überwachung von Identitätsmissbrauch. Bitdefender prüft laufend, ob im Internet oder in sozialen Netzwerken Profile oder Inhalte auftauchen, die vorgeben, ihr zu sein. Dieser sogenannte Impersonation Check sucht nach öffentlichen Profilen, die eure Namen, Fotos oder andere persönliche Daten verwenden könnten, ohne dass ihr dahintersteckt. Im Dashboard ist dazu der Reiter „Überprüfung auf Identitätsdiebstahl“ vorhanden.
In meinem Test wurden hier glücklicherweise keine verdächtigen Doppelgänger gefunden – was erst einmal beruhigend ist. Bitdefender meldet aber z. B., wenn jemand mit eurer E-Mail-Adresse oder eurem Namen ein Social-Media-Konto eröffnet (z. B. auf Facebook, Instagram, Twitter etc.), oder wenn in Foren/Blogs jemand unter eurem Namen aktiv ist, sodass ihr einschreiten könnt.
Diese Funktion ist besonders wertvoll, um Fake-Profile oder Account-Übernahmen frühzeitig zu erkennen. Sollte Bitdefender auf Profile stoßen, die euch ähneln, könnt ihr weitere Details einsehen und gegebenenfalls Gegenmaßnahmen ergreifen (etwa das Melden des Fake-Accounts beim Plattformbetreiber). In Kombination mit der Social-Media-Überwachung hilft das, euren guten Ruf online zu schützen. Erwähnenswert: Im Gegensatz zu manchen Konkurrenzdiensten müsst ihr Bitdefender hierfür keine direkten Zugangsdaten eurer sozialen Netzwerke geben.
Der Dienst scannt eigenständig öffentlich verfügbare Informationen nach Auffälligkeiten und nutzt die bereitgestellten E-Mails, Telefonnummern und Namen als Anhaltspunkt. Insgesamt bleibt Bitdefender damit sehr datensparsam und unaufdringlich – es sind keine sensiblen Dokumente (wie Personalausweisnummern oder Kreditkartendaten) nötig, um den vollen Schutz zu gewährleisten. Das macht die Nutzung einfach und senkt die Hemmschwelle, den Dienst aufzusetzen.
Datenbroker-Check – Personenbezogene Daten bei Datenhändlern
Ein relativ neues Modul in Bitdefender Digital Identity Protection ist der Bereich „Datenbroker“. Hierbei handelt es sich um Dienste und Firmen, die große Mengen personenbezogener Daten aus diversen Quellen sammeln und weiterverkaufen – oft ohne Wissen der Betroffenen. Bitdefender listet im Dashboard acht der größten Datenbroker auf und ermöglicht es, mit einem Klick zu prüfen, ob die eigenen Daten dort geführt werden. Alternativ kann man direkt über Bitdefender eine Löschanfrage an diese Broker stellen, um seine Daten entfernen zu lassen.
Abbildung: Bitdefender Digital Identity Protection bietet die direkte Überprüfung von Einträgen bei acht großen Datenhändlern (Datenbroker). In der Theorie ist das ein sehr hilfreiches Feature, da Datenbroker gerade in den USA tonnenweise persönliche Informationen (Adressen, Telefonnummern, Interessen, Finanzdaten etc.) handeln. Allerdings zeigte der Test, dass diese Funktion für Nutzer in Europa noch wenig ausgereift ist. Von den acht integrierten Brokern ließen sich drei in Deutschland gar nicht erst aufrufen – sie sind nur aus Nordamerika zugänglich (oder erfordern einen VPN).
Die übrigen fünf Portale waren zwar erreichbar, richteten sich aber eindeutig an US-Nutzer: So konnte ich beispielsweise beim Versuch, meine Adresse zu suchen, nur US-Bundesstaaten auswählen – deutsche Anschriften ließen sich gar nicht eingeben. Ähnlich verhielt es sich bei der Telefonnummersuche, die nur US-Formate zuließ. De facto kann man also momentan nur die E-Mail-Adresse zuverlässig bei diesen Brokern prüfen.
Hinzu kam, dass mindestens einer der Broker (im Test: Whitepages) eine Gebühr verlangte, um das vollständige Suchergebnis überhaupt einsehen zu können. Unterm Strich bietet das Broker-Modul europäischen Anwendern noch keinen großen Mehrwert. Bitdefender blendete zwar den Hinweis ein „Wir fügen bald neue Datenbroker hinzu“, aber Stand jetzt ist hier deutlich Luft nach oben. Ich würde mir wünschen, dass Bitdefender diesen Bereich ausbaut – idealerweise mit deutschen/EU-Datenhändlern und vielleicht sogar automatisierten Opt-Out-Prozessen (ähnlich spezialisierten Diensten wie Incogni oder DeleteMe).
Dennoch ist es positiv, dass Bitdefender das Thema Datenhandel überhaupt adressiert und Nutzern zumindest die wichtigsten Player vor Augen führt. Wer hauptsächlich im englischsprachigen Internet unterwegs ist oder in der Vergangenheit viele US-Dienste genutzt hat, kann trotz der Einschränkungen einen schnellen Check machen, ob er bei den bekannten Broker-Websites auftaucht. Für die Zukunft bleibt zu hoffen, dass Bitdefender hier nachbessert – zumal das Unternehmen bereits angekündigt hat, das Broker-Feature weiter anzupassen und zu verbessern.
Benachrichtigungen, Bedienung und Support
Bitdefender Digital Identity Protection arbeitet vollautomatisch im Hintergrund, sobald es einmal eingerichtet ist. Ihr müsst keine Software installieren oder ständig aktiv lassen – der Dienst läuft cloudbasiert und aktualisiert seine Funde kontinuierlich. Treten neue Risiken auf, informiert Bitdefender umgehend per E-Mail-Alarm. In meinem Test kamen solche Benachrichtigungen in Echtzeit an, z. B. bei Auftauchen neuer persönlicher Daten in einem Leck. Das schafft Vertrauen, nichts Wichtiges zu verpassen. Über den Link in der Mail gelangt man direkt zum entsprechenden Bereich im Dashboard und kann sofort handeln. Außerdem könnt ihr in den Einstellungen weitere Alarmierungsoptionen festlegen (etwa Zusammenfassungen oder Benachrichtigungen in Bitdefender Central).
Die Bedienung des Dienstes empfand ich als sehr intuitiv. Alles erfolgt über das Bitdefender Central Web-Dashboard im Browser, das klar strukturiert ist. Sowohl am PC als auch mobil im Smartphone-Browser ließ sich die Oberfläche problemlos nutzen. Ein kleiner Wermutstropfen: In der Bitdefender Central Smartphone-App ist Digital Identity Protection derzeit nicht integriert. Wer also auf dem Handy seine Identitätsdaten checken will, muss den Umweg über die mobile Webseite gehen. Hier könnte Bitdefender in Zukunft nachlegen und den Dienst in die App einbinden, um den Komfort weiter zu erhöhen.
Beim Thema Support hinterlässt Bitdefender einen gemischten, aber insgesamt ordentlichen Eindruck. Der Anbieter stellt ein umfangreiches Support-Center mit FAQs und Anleitungen bereit, in dem viele Fragen bereits beantwortet werden. Wenn dort nichts hilft, kann man den Kundendienst per E-Mail, Telefon oder Live-Chat kontaktieren. Bitdefender wirbt mit 24/7-Erreichbarkeit, zumindest für englischsprachigen Telefonsupport. In meinem Test klappte die Kontaktaufnahme via Chat allerdings erst nach etwas Geduld (der Chatbot leitet einen erst durch einige Menüs, bevor man zu einem Mitarbeiter durchkommt). Letztlich konnte mir ein Support-Mitarbeiter aber kompetent meine Rückfragen beantworten – u. a. wurde bestätigt, dass Digital Identity Protection in „den meisten Ländern“ verfügbar ist, also nicht nur auf die USA beschränkt.
Verbesserungswürdig wäre, die Kontaktaufnahme direkter in der Oberfläche zu ermöglichen. Aktuell muss man sich etwas durchklicken (Netzwelt kritisiert hier „Kontakt nur über Umwege“). Nichtsdestotrotz steht unterm Strich ein umfassender Support, der von FAQ-Artikeln bis zum persönlichen Ansprechpartner alle Optionen bietet.
Ein Wort zur Datensicherheit: Bitdefender erhebt für diesen Dienst zwar persönliche Informationen (Name, E-Mails, Tel.-Nummern), nutzt diese aber ausschließlich zum Zweck der Identitätsüberwachung. Laut Datenschutzrichtlinie werden die Daten nicht verkauft oder unbefugt weitergegeben, und für Marketingzwecke kann man sich explizit abmelden. Bitdefender selbst speichert alle Kundendaten nach strengen Sicherheitsstandards – das Unternehmen ist SOC 2 zertifiziert und hält sich an die relevanten Datenschutzgesetze wie GDPR (DSGVO).
In meinem Test habe ich keine Hinweise auf unsichere Praktiken entdeckt; alle Verbindungen liefen verschlüsselt, und das Vertrauen in Bitdefender als langjährigen Security-Spezialisten ist hoch. Für zusätzliche Sicherheit gibt es die Möglichkeit, den Account mit 2-Faktor-Authentifizierung zu schützen, was ich jedem Nutzer empfehle.
Preise und Konditionen
Bitdefender Digital Identity Protection wird als Abomodell angeboten. Das Jahresabo kostet regulär etwa 79,99 € (bzw. ca. 6,66 € pro Monat). Häufig gibt es aber Aktionen für Neukunden – so lag der Preis im ersten Jahr in meinem Fall bei rund 39,99 €, also ca. 50% Rabatt. Alternativ bietet Bitdefender ein Monatsabo für etwa 7–8 € an. Funktionsunterschiede zwischen Monats- und Jahresplan gibt es nicht; alle Nutzer erhalten den vollen Feature-Umfang.
Wichtig zu wissen: Die Abos verlängern sich automatisch. Wer zunächst nur testen will, kann jedoch beruhigt sein – Bitdefender gewährt eine 30-Tage-Geld-zurück-Garantie auf den Dienst. Man kann also innerhalb des ersten Monats kündigen und erhält den vollen Betrag erstattet, falls einen das Angebot nicht überzeugt. Einen echten kostenlosen Probezeitraum (Trial) gibt es zwar nicht, aber durch die Rückerstattungs-Garantie bleibt das finanzielle Risiko minimal.
Für Bestandskunden von Bitdefender könnte noch interessant sein: Der Hersteller bietet Pakete an, in denen Digital Identity Protection mit klassischer Gerätesicherheit gebündelt ist. Zum Beispiel beinhaltet das neue Premium Security Plus sowohl den Identitätsschutz als auch eine umfassende Antivirus- und VPN-Lösung. Wer also noch keinen aktuellen Virenschutz besitzt und gleichzeitig seine digitale Identität schützen will, kann mit so einem Bundle eventuell sparen. In meinem Test habe ich Digital Identity Protection allerdings als Einzelprodukt genutzt, was vollkommen ausreichend war, da ich bereits über Bitdefender Total Security als Geräteschutz verfüge. Das Zusammenspiel mit anderen Bitdefender-Produkten verlief reibungslos – alle Komponenten sind über das Central-Dashboard erreichbar.
Fazit: Sinnvoller Wächter über eure digitale Identität
Nach ausführlichem Test kann ich sagen: Bitdefender Digital Identity Protection hat auf ganzer Linie überzeugt und erweist sich als sehr nützlicher Dienst, um die eigene digitale Identität zu schützen. Bitdefender zeigt damit erneut, warum das Unternehmen zur Spitze der Cyber-Security-Branche zählt. Der Dienst läuft unauffällig im Hintergrund, gibt aber im richtigen Moment laut, wenn Gefahr besteht – sei es durch geleakte Passwörter, gestohlene Daten oder dubiose Social-Media-Profile.
Besonders hervorzuheben ist die benutzerfreundliche Aufbereitung: Statt mit technischen Begriffen überfordert zu werden, sieht der Nutzer sofort verständlich, wo Risiken liegen und was er dagegen tun kann. Schritt-für-Schritt-Anleitungen und direkt integrierte Lösungen (z. B. Löschanfragen per Klick) machen es auch Laien einfach, ihre Privatsphäre zu verteidigen.
Im Test war ich beeindruckt von der Breite der Funktionen – von Dark-Web-Monitoring über den digitalen Fußabdruck bis zur Identitätsdiebstahl-Prüfung. Diese ganzheitliche Sicht auf die eigene Online-Präsenz hat mir persönlich einige Aha-Momente beschert: Man realisiert, wie verstreut die eigenen Informationen im Netz sind, fühlt sich damit aber nicht mehr hilflos, weil Bitdefender konkrete Hilfestellung zur Risiko-Beseitigung gibt.
Für IT-Profis mögen manche Funktionen (wie das Melden von Datenlecks) nicht neu sein, doch sogar als versierter Anwender schätze ich den zentralen Überblick und die Zeitersparnis, die mir der Dienst liefert. Kein manuelles Durchforsten von Leak-Datenbanken mehr, keine ständige Google-Suche nach der eigenen Mailadresse – Bitdefender übernimmt diese Fleißarbeit.
Natürlich ist nicht alles perfekt. Die Datenbroker-Funktion etwa bleibt für europäische Nutzer vorerst der einzige Wermutstropfen, da sie aktuell hauptsächlich in den USA effektiv ist. Hier besteht Verbesserungsbedarf, und Bitdefender sollte möglichst bald lokale Datenhändler integrieren, um den vollen Mehrwert zu bieten. Ebenfalls wäre eine mobile App-Unterstützung wünschenswert, damit man auch unterwegs noch komfortabler auf das Dashboard zugreifen kann. Diese Kritikpunkte fallen jedoch im Gesamtbild kaum ins Gewicht. Denn was Bitdefender Digital Identity Protection jetzt schon leistet, ist für sich genommen herausragend: Ein „Rundum-Wächter“ für die eigene Identität, der zuverlässig Alarm schlägt, bevor aus gestohlenen Daten ernsthafter Schaden entsteht.
Gesamtfazit: Bitdefender Digital Identity Protection ist eine durchdachte und sinnvolle Ergänzung zu klassischer Antiviren-Software. Gerade in Zeiten, in denen Datenpannen und Identitätsdiebstahl immer häufiger vorkommen, bietet der Dienst Privatnutzern ein beruhigendes Maß an Kontrolle über die eigenen Daten. Für alle, die ihre persönliche Datensicherheit ernst nehmen – vom interessierten Laien bis zum Security-Profi – lohnt sich ein Blick auf dieses Tool.
In meinem Test hat Bitdefender bewiesen, dass man sich auf seinen digitalen Bodyguard verlassen kann. Ich werde Digital Identity Protection auch weiterhin nutzen, um meine digitale Identität bestmöglich zu schützen. Insgesamt vergebe ich für Bitdefender Digital Identity Protection ein sehr gut und kann es nach diesem intensiven Test wärmstens empfehlen.